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Unter Seglern gilt die San Francisco Bay in Kalifornien als eines der besten Reviere auf der Welt. Zwar ist das Wasser nicht warm oder türkis wie in der Südsee; doch der Wind bläst jeden Nachmittag verlässlich mit 10 bis 20 Knoten durch das Golden Gate. Die weltberühmte Bucht ist immer eine Reise wert. Und sie ist Ausgangspunkt für Törns der kalifornischen Küste entlang nach Süden oder Norden.

Im Oktober 2024 waren wir wieder einmal zu Besuch in der Bay Area und sind mit unserem Lieblingsschiff, der 52-Fuss-Yawl “Kay of Göteborg”, für ein paar Tage nach Norden gesegelt. Unser Ziel: Die Drakes Bay, benannt nach dem berüchtigten Freibeuter, der hier auf seiner Weltumsegelung an Land gegangen sein soll.

Aus Sausalito sind wir mit unserem Freund Neil, der die wunderbare Kay in mühevoller Arbeit über Jahre hinweg restauriert hat (und damit wohl nie fertig wird), zunächst morgens im Küstennebel durch das Golden Gate auf den Pazifik hinaus motort. Ausserhalb von Point Bonita haben wir schliesslich die Segel gesetzt und sind in mässig starkem Wind gegen Nordwesten aufgekreuzt.

Vorbei an Stinson Beach, Bolinas und der steilen Küste ausserhalb der Point Reyes National Seashore haben wir uns sodann innerhalb einiger Stunden der schönen Drakes Bay genähert. Dort sind wir etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang angekommen und wir waren nicht die Einzigen! Vor uns lag bereits eine mittelgrosse Motorjacht vor Anker und eine weitere Segeljacht sollten in der Dunkelheit noch ankommen. Die Drakes Bay bietet genug Platz für viele Boote, doch am nächsten Morgen waren wir kurz nach Sonnenaufgang bereits wieder alleine in der Bucht.

Da die Windvorhersage für den zweiten Tag nicht optimal war, die Sonne sich aber schon früh gezeigt hat, haben wir uns entschieden mit dem Dinghy an Land zu gehen und die Halbinsel zu erkunden. Wir hatten den schmalen Landstrich, der die Bucht vor Schwell aus Nordwesten schützt, für einige Stunden für uns allein. Obwohl, allein waren wir keineswegs: Wir wurden von zig Pelikanen und Kormoranen begrüsst und an verschiedenen Stränden haben sich viele Robben und einige halbstarke Seeelefanten getummelt. Zu entdecken gab es ausserdem eine alte Rettungsstation und dazugehörige alte Infrastruktur, die kurz vor dem Zerfall steht.

Die Drakes Bay ist die letzte schützende Bucht und Ankerplatz für viele Cruiser auf dem Weg von Kanada nach San Francisco. Und sie ist ein beeindruckender Ort, an dem es viel zu sehen gibt und die Zeit verfliegt. Den Nachmittag haben wir schliesslich wieder auf Kay verbracht und das fantastische Wetter genossen. Und da man auf dem Wasser eigentlich immer Hunger hat, haben wir auch mehrere Mahlzeiten zubereitet und gegessen.

Am Tag 3 unseres kurzen Trips wollten wir eigentlich noch einen Abstecher zu den Farallon Islands machen, doch ein überraschender Winddreher nach Süden hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Statt den ganzen Weg raus zu den Inseln gegen den Wind aufzukreuzen, haben wir uns dann entschieden, gemütlich zurück nach Sausalito zu motoren.

Und nach einigen Stunden sind wir dann schliesslich wieder nach Backbord in den verkehrsreichen Schifffahrtskanal in die San Francisco Bay abgebogen. Der kurze Törn hat Lust auf mehr gemacht. Die kalifornische Küste endlich mal “von aussen” zu erleben, war eine wunderbare Erfahrung und wir freuen uns schon auf das nächste Segelabenteuer mit Kay!

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